Der Waldgang

Regen tropft über dein Gesicht, du senkst den Blick vom Himmel nicht
Du stehst allein auf weiter Flur. Du fügst dich nicht ihrer Dressur.
Rechtferigung… nur Zeitverschwendung, lass sie zurück in ihrer Verblendung!
Sie würden ja doch nicht ein Wort verstehen, nur das Detail erneut übersehen

Sie wollen es nicht, sie können es nicht, werden es in ihrem Dasein nicht
…verstehen, aber akzeptieren: Gesellschaft heißt heute nur stagnieren.
Ein Wählerkreuz, stumpf auf Papier ist heute die Form des Revoltierens.
Auf dass alles beim Alten bleibt, denn Rebellion ist Zeitvertreib.

Du drehst dich um und lässt sie ziehen. Folgst nicht mehr ihrer geistigkranken Doktrin.
Für dich der Wald – für sie Beton! Du suchst die Stille – auf und davon!

Lass ihnen doch ihr verfaultes Konstrukt, du bist der eine der auf sie spuckt.
Zugrunde richten sie es doch von ganz allein – nicht dein System du machst dich frei,
von all der Last, Ängsten und Sorgen, sie haben es selbst heraufbeschworen.
Ignoriert und akzeptiert, den Kopf selbst auf das Schafott gelegt – den Untergang selbst ausgewählt.

Lass sie zurück sie wollten es so, noch sind sie glücklich, sind sie froh.
Ihr Spiegelbild, das holt sie ein. Gesellig bleibt die Sklaverei.
Wer jetzt noch meint er wusste es nicht der ist ein dummer Taugenichts
Wer jetzt nicht sieht was uns bedroht der war schon immer Mausetot.

Sie reden, nicken, schwadrolieren, uns geht es gut was soll passieren.
Sie gehen ihren Alltag nach unbekümmert Tag für Tag.
Statistik heißt das Zauberwort, Gesellschaft bleibt der sichere Hort
Was alle wollen muss halt so sein, doch du reihst dich nicht hinten ein.

Doch siehst du dort im Walde stehen: Männer und Frauen, die dich ansehen.
Es sind nicht viele, doch du weißt dass wenig viel herniederreißt.
Denn sie sind genau wie du erwacht aus ihrer langen Ruh.
Nach und nach füllt sich der Wald, aus dem ein Chor der Freiheit hallt.